DingShan Hotel Nanjing , China, 02.November 2006

Kurz vor dem Abflug habe ich meine Chinesische Telefonkarte verlegt. Nun nutze ich noch eine Telefonkarte von Lisa, aber kurz nachdem ich ganze 200 RMB auf die Karte geladen hatte, entdeckte ich meine gute alte SIM-Karte in einer Seitentasche meines Koffers. Also bin ich, sobald mein neues Guthaben aufgebraucht ist, wieder unter der alten Chinesischen Handynummer zu erreichen.

Kein Kraftwerk, keine Industrieanlage, keine praktische Tätigkeiten, sondern Büroarbeit gibt es hier zu tun. Seit eineinhalb Wochen bin ich nun in China, davon war ich ein kurzes Wochenende in Shanghai und ansonsten in Nanjing.

Wie ich heute zu meiner Überraschung feststellen musste, heißt Nanjing laut Wikipedia.org: Nanking. Wenn ich allerdings daran denke, dass unsere Vorfahren aus Beijing auch Peking gemacht haben, macht es Sinn. Nanjing heißt übrigens "Südliche Hauptstadt". Beijing analog dazu "Nördliche Hauptstadt". Tokio heißt auf Chinesisch Dongjing, also "Östliche Hauptstadt".

Richtig, Nanjing war bis 1949 bis zur Machtergreifung Maos die Hauptstadt Chinas. Nanjing liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich von Shanghai und hat etwa 6 Millionen Einwohner.

Links sehen wir ein Nachtfoto einer Kreuzung hier in der Nähe.

( Nebenbei läuft Deutsche Welle-TV: Unser Außenminister Herr Steinmeier ist in Turkmenistan!!! Irgendwie sieht das im TV deutlich besser und angenehmer aus!)

Ich bin immer wieder aufs Neue von China überrascht. Mir scheint, als liefe alles im Zeitraffer ab. Hochgerechnet sind in Shanghai seit meinem ersten Aufenthalt im Jahr 2003 rund 1400 Wolkenkratzer entstanden. Inzwischen fahren dort mehrere U-Bahnen, die es damals noch nicht gab, und es ist ein neuer Superbahnhof (Shanghai Süd) entstanden. Obi hat sich aus dem Chinageschäft verabschiedet und der Baumarkt um die Ecke wurde ein Einkaufscenter. Inzwischen fahren hier auch viele chinesische Autos. Es gibt eine neue Marke, deren Fahrzeuge extrem einer jüngst insolventen Marke ähneln. Die neue Chinesische Marke heißt "Roewe". Die Namensrechte von Rower hatte die "Shanghai Automotive Industrial Corporation" nicht erhalten. Taxis sind noch immer meistens VW Santanas oder wie hier in Nanjing auch häufig Chinesische Audi 100 Kopien.

Rechts/Oben sehen wir so eine Kopie. Abgesehen von den fehlenden Ringen sind die Autos absolut identisch. Es gibt die Kopie übrigens von verschiedenen Firmen! Einige haben eine riesige leuchtende Plastikflagge als Kühlerfigur! Ach ja noch was: Die Typenbezeichnung dieses Autos ist: CA7180A2EL1! Wirklich! Habe auch ein Foto davon!

Links: Das alte China. Das Gesellschaftliche und das Familienleben spielen sich auf der Straße ab. Hier werden Karte- oder Brettspiele gespielt.

In der Firma, bei der ich mein Praxissemester absolviert und die Diplomarbeit geschrieben hatte, wurde annähernd die komplette R&D-Abteilung ausgetauscht und vieles in Shanghai scheint mir deutlich teurer als früher. Aber auch die Shanghainesen selbst veränderten sich sehr. Haben sich damals im Theater einige Chinesen nicht beim Telefonieren stören lassen, so war letztes Wochenende ein sehr angenehmes Publikum bei einem Englisch-Chinesischen Shakespeare-Drama anwesend. König Lear spielte nicht im England des späten Mittelalters, sondern in Shanghai des Jahres 2020. Gesprochen wurde teils auf Englisch, Teils auf Chinesisch. Übersetzungen wurden natürlich eingeblendet. Es wird auf den Straßen nur noch wenig gerotzt und auch das Outfit der Jugendlichen hat sich meiner Meinung nach sehr geändert.

"Superstars" (Deutschland sucht den Superstar) gab es auch, soweit ich weiß bereits die zweite Staffel, aber der Zugang zu anderen Medien wurde sogar weiter erschwert. Bis vor kurzem konnte ich immerhin mit ein paar Tricks auf alle westlichen Seiten kommen, aber nun helfen auch die Proxyserver, beziehungsweise die VP-Netzwerke nicht mehr. Also werden die Bilder nachgereicht, wenn ich wieder in Deutschland bin, oder ich einen anderen Weg (Server) gefunden habe.

In Nanjing wurde vor zwei Jahren ein neuer Bahnhof aus Glas und Stahl eingeweiht und in der Warteschlange für den Zug nach Shanghai habe ich einen österreichischen Architekten kennen gelernt, der mir erzählte, dass in Nanjing nun ein neuer Bahnhof gebaut werden soll, der 10 mal größer sein wird, als der aktuelle Bahnhof.

Rechts: Der aktuelle Bahnhof ist bereits riesengroß und liegt an einem See mitten in der Stadt.

Ausnahmsweise habe ich hier einen richtig geregelten Job. Allerdings ist das Bürogebäude weit vom Stadtzentrum entfernt. Um 7.20h verlasse ich das Hotel, fahre mit dem Shuttlebus eine Stunde zur Arbeit und bin etwa um 18.15h wieder im Hotel. Leider ist es Abends bereits dunkel, aber am Wochenende werde ich endlich einen Tag Zeit haben, mir die Stadt anzuschauen.

Solange gibt es aber ein paar kurze Anekdoten:

Meine neuen Kollegen haben mich gefragt, ob ich auch Chinesische Musik höre. Darauf habe ich ein paar Chinesische Sängerinnen genannt. Auf die Frage, warum ich keine Sänger mag habe ich nur geantwortet, dass die mir hier zu schnulzig sind. So war meinen Kollegen direkt klar, dass ich die "Backstreet Boys" toll finden muss, was ich empört verneint habe. Als Beispiel für meinen Musikgeschmack war dann "System of a Down" per Zufall oben in meiner Playlist. Resultat: Geschockte Gesichter starren mich an. OK, etwas zuviel des Guten für die milden Chinesischen Gemüter. Nächstes Lied per Zufallsgenerator: etwas von "Audioslave". Danach habe ich die Musik erst einmal wieder ausgeschaltet. Meine Kollegen waren sowieso bereits weg.

Eine Straße weiter gibt es ein Restaurant: "Der Goldene Hans" Mit einem Indischen Kollegen aus den USA (Ja, richtig) habe ich dort einmal gegessen. Das Bier war gut, das Essen gut und reichlich, es gab eine etwas träge, aber immerhin erträgliche Liveband und die Wände waren mit Werbetafeln hauptsächlich Deutscher Biere behangen. Eine gläserne Tafel hing verkehrt herum und somit war die Schrift spiegelverkehrt. Die Kellnerinnen waren süddeutsch bekleidet und da Helloween war, waren sie zusätzlich mit schaurigen Masken verkleidet. Viele verschiedene Fleischsorten vom Grill, großes Buffet und "ein großes Bier" (Es kam ein 1.25-Liter Schwarzbier-Pitscher) kosteten zusammen knapp 8 Euro. Allerdings für uns beide zusammen.

Es gibt hier Banken als .ltd, also Limited, was in Deutschland der GmbH entspricht. Eine Bank als Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Da soll ich mein Geld anlegen?

Letztens haben wir mit unserem Shuttlebus (ein großer Reisebus) drei Feuerwehrwagen (ein Leiterwagen und zwei Löschfahrzeuge) mit Blaulicht und angeschaltetem Martinshorn überholt und vor der nächsten Kreuzung ausgebremst. Die Feuerwehrwagen waren fast die langsamsten Gefährte auf der Straße und Platz gemacht hat für die niemand. An Kreuzungen dachte auch niemand daran, denen Platz zu machen. Im Gegenteil. Aber immerhin wurde beim Überholen gehupt. Also wenn ich hier mal ein Haus baue, dann aber nur ein Bungalow mit Sprinkleranlage und das dann direkt neben einem Krankenhaus.

Am Freitag trafen wir einen Freund von Lisa und er hatte auch einige Weisheiten von sich gegeben:

"Die Japaner reden und handeln sofort. Die Deutschen wollen nicht viel reden, sondern sofort handeln. Die Chinesen reden nur."

"Der Tiger war der Schüler von der Katze. Um zu überleben hat die Katze aber dem Tiger nicht erzählt, wie man auf Bäume klettert, damit die Katze immer sicher ist. Die Chinesischen Unternehmen bestehen nur kurz, da die erfahrenen Leute immer Wissen für sich behalten, während in westlichen Ländern das gesamte Wissen weitergegeben wird. So können sich auch die westlichen Firmen sehr alt werden."

"Früher hieß es: Der große Fisch frisst den kleinen Fisch. Heute heißt es: Der schnelle Fisch frisst den langsamen Fisch!"

Einigen Aussagen kann ich nicht ganz zustimmen, aber es hört sich sehr interessant an, oder?

Dabei habe ich noch eine andere Beobachtung gemacht, was alle, die zu viel Ehrfurcht vor der Konkurrenz aus China haben hören sollten: Nur die Ruhe. Alles halb so wild. Schaut Euch die verwöhnten Blagen an, die im Moment großgezogen werden! Einzelkinder! Zwei Eltern! Vier Großeltern! Und die Kinder werden von allen Seiten gehätschelt.

In Shanghai habe ich in der Metro folgendes beobachtet: Eine Frau und ihr etwa 7-9 Jahre alter Sohn steigen in die Metro. Sohn spielt mit dem Handy, die Frau trägt seine Tasche. Irgendwo wird ein Platz frei, die Frau stürmt hin und hält den Platz frei. Der Sohnemann setzt sich auf den einzig freien Platz, ohne einmal die Augen vom Display zu nehmen oder ein Wort zu sagen. Mama packt Essen und Getränke aus und füttert den Kleinen, ohne dass er irgendwelche Gesten macht, die nichts mit seinem Spiel zu tun haben.

In einem Kinderzimmer habe ich gesehen, wie zwei Kinder die Einrichtung zerlegt haben und drei Erwachsene den Müll aufgesammelt haben, ohne die Kinder an der Zerstörungsorgie zu hindern. Ein Kind sprang auf dem Sofa herum, das andere hat mit einem Ball bereits eine Lampe zerstört und während sich eine Frau die Lampenreste am Boden und die anderen beiden Erwachsenen die Essensreste der Kinder aufsammelten, wurden neue Ziele mit dem Ball anvisiert.

Bei einem Essen hat ein Kind mit den Händen das Essen aus den Schalen genommen und auf den Boden geworfen. Die Mama hat einfach nur geputzt und höchstens mal das Kind ermahnt, nicht weiter alle Sachen runterzuschmeißen. Das Kind allerdings hatte weiterhin seinen Spaß daran.

Außerdem sieht man inzwischen sehr viele dicke Kinder in Shanghai. Sehr dicke Kinder! Es lebe McD, Pizza Hut und KFC!

Am Abend waren wir zunächst essen und dann im Partyviertel von Nanjing unterwegs.

Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen! (Ich bitte um Entschuldigung für diese Ausdrucksweise!) Nanjing hat ein ausgewachsenes und sehr modernes Partyviertel wie XinTianDi in Shanghai. Nur größer und moderner! In rekonstruierten Gebäuden sind viele Clubs, Bars, Cafés und es wird geprotzt ohne "rot" zu werden. Es gibt sogar Bars, die nach besten schottischen Whiskys benannt sind und der fließt dort scheinbar auch in Strömen. Bereits um 21h lag da eine Alkoholleiche herum, die verzweifelt von der Freundin/Frau (re)animiert wurde zu gehen. In einem Club lief richtige Housemusik, in weiteren lief Chinapop, Black oder Hip Hop. Aber der Kracher waren die Fernseher, die überall hingen, denn dort lief eine Doku über den zweiten Weltkrieg und insbesondere über die Nazis. Was die sich alles ausdenken, um den Leuten den Spaß zu verderben!

Ja, aus dem Staunen bin ich auch am nächsten Tag nicht herausgekommen, als wir von dem Bekannten von Lisa mit einem nagelneuen Porsche Cayenne S für einen Ausflug aufs Land abgeholt wurden. Wusstet ihr, dass China noch Entwicklungshilfe aus Deutschland bekommt?

Auf dem Land gab es dann ein Mittagessen mit Geschäftskunden. Also waren Delikatessen angesagt.

Ein fermentiertes Ei, (Eiform mit leicht grünem Eigelb und bläulich durchsichtigem Eiweiß, also relativ nah am Normalzustand) dann ein halbausgebrütetes Ei (War das Eiweiß bei Euch auch schon mal knusprig? Ja, das waren die Knochen und der Schnabel des heranwachsenden Kükens, aber das Ei war noch nicht so weit ausgebildet wie damals in Vietnam, als ich bereits die Federn im Mund hatte...) und dann ein frisch geschlüpftes, etwa daumengroßes Küken wie hier auf dem Bild. Mjam, lecker! Hatte was von den Hühnerfüßen, da ist auch nicht viel dran.

Nachmittags waren wir noch in einem (rekonstruierten) Dorf. Muss ich das "rekonstruiert" eigentlich noch erwähnen?

Aber immerhin gibt es in China auch Behindertentoiletten. Ich frage mich aber, wie die sich das vorstellen!

Zumindest sah man einige Gebäude, die so aussehen, wie sie vor Hundert Jahren ausgesehen haben sollen und dort wurde für Touristen einiges geboten. Besonders interessant war ein sehr gefährlich aussehender Drachentanz.

Abends waren wir sehr kaputt und sind früh ins Bett, da wir am Sonntag vor der Abreise noch den wichtigsten Ort in Nanjing besuchen wollten: Das Zhong Shan Mausoleum. Sun Zhong Shan, einem Revolutionsführer und Mitbegründer der Kuomingtang, sowie der erste provisorische Präsident Chinas. Aufmerksame Leser wissen, dass ich 2004 in Shanghai am Zhongshan-Park gelebt habe. Erst nachdem ich gefragt habe, warum es denn hier keinen Berg oder Hügel gibt ("Zhong Shan" heißt etwa: "Berg in der Mitte"), wurde mir gesagt, dass dies der Spitzname von Sun Yat-Sen ist.

Lisas Wohnung, Shanghai, 08.11.06 (Ich habe einen Führerschein...)

Nachtrag zu Nanjing:

Im Lonely Planet stand, dass er sich eine bescheidene Beerdigung gewünscht hatte. Hier sehen wir das Resultat

Klein und bescheiden ist anders, aber immerhin wird er sowohl von den linientreuen Kommunisten, als auch von den kapitalistischen Taiwanern verehrt.

Eigentlich stand an der Tür, dass man im Raum keine Fotos machen darf, aber es herrschte bereits ein Blitzlichtgewitter, sodass ich auch sämtliche Hemmungen habe fallen lassen, um das Foto vom Steinsarg zu schießen.

Natürlich sollte so eine Persönlichkeit geehrt werden, wobei dies noch durch "Salute"- Hinweisschilder betont wird. Aber auch ältere Chinesen haben sich die vielen Stufen zum Mausoleum hochgeschleppt.

Eine Rolltreppe oder ähnliches gibt es hier noch nicht, dafür kann man sich mit vielen Vehikeln durch den Park fahren lassen. Zum Einen haben wir hier links ein,.. ja, was ist das eigentlich?

Und zum Anderen gibt es eine Bahn, welche die einzelnen Stationen abfährt. Bei dieser Bahn gab es an einer Station eine handfeste Rauferei. Warum das so war, hat sich uns nicht erschlossen, aber es wurde geschrieen und es gab ein richtiges Handgemenge. Rüstige Rentner? Hat dieser Begriff etwas mit Rüstung beziehungsweise Waffen zu tun? Es wurde um Sitzplätze gekämpft, als sei dies der berühmte letzte Hubschrauber der Amis aus Vietnam gewesen! Der Fahrer wurde aus der Kabine geholt und bis wir letztendlich abgefahren sind, waren vier weitere Züge da, die aber allesamt aufgehalten wurden. Fast hätten wir unseren richtigen Zug verpasst.

Zuvor hatten wir übrigens noch dieses "Haus ohne Pfeiler" besichtigt. Ein großer Steinbau in Form einer alten Kirche. Und wie auch Kirchen hat dieser Bau keine Stützpfeiler. Dafür gibt es hier aber einen Pfad der Geschichte, der die Entstehung Chinas (v)erklärt.

Soviel zu Nanjing.

Seit Sonntag bin ich nun wieder in Shanghai und bisher habe ich viel gearbeitet, nur heute Vormittag habe ich mir eine kurze Auszeit genommen.

Ich habe seit heute einen echten Chinesischen Führerschein und ich darf selbst in Shanghai auf allen Straßen für die kommenden 5 Jahre Kraftfahrzeuge bewegen! (Hätte ich den Führerschein in einem Monat gemacht hätte ich 6 Jahre fahren dürfen!)

Bei der Führerscheinprüfung habe ich sogar herausgefunden, dass es hier Verkehrsregeln gibt! Ich hätte es nicht für möglich gehalten! Sogar Hupen ist innerhalb der Stadt verboten, rechts überholen auch! Auf den Radwegen haben Radfahrer (nicht die Autos) Vorfahrt und betrunken darf man nicht Autofahren! Macht hier denn niemand einen Führerschein?

Bis ich die Prüfung machen konnte war es aber ein weiter Weg. Es lief folgendermaßen ab:

Zwischen den Schritten musste ich immer wieder anstehen. Die Beamten hatten die Ruhe weg. Der Warteraum war morgens überfüllt, aber es wurde lustig Tee getrunken, in aller Ruhe die Tische immer wieder aufgeräumt und von den vier Tischen waren höchstens mal zwei besetzt.

Bereits bei meinem letzten Besuch hatte ich meinen Deutschen Führerschein bei einer staatlichen Übersetzungsstelle übersetzen und beglaubigen lassen. (60 RMB). Auch eine Meldebescheinigung ist nötig, da man ohne Wohnsitz in Shanghai keine Strafzettel bekommen kann, nicht wahr?

Passfotos hatte ich zwar noch, aber ich brauchte unbedingt Passfotos, auf denen mein Chinesischer Name und eine Nummer eingeblendet war, also ab zur Fotostelle. (60 RMB)

Eigentlich hatte mich der Beamte nur wegen fehlender Kopien (2 RMB) losgeschickt, aber das Gebäude mit dem Kopierapparat war am anderen Ende des Geländes auf der anderen Seite des Flusses. Allerdings war dort auch die Ärztliche Untersuchungsstelle (40 RMB).

Also: Kopien gemacht, Fotos gemacht, dann der Gesundheitstest.

Beim Gesundheitstest musste ich jeweils ein Auge zuhalten und sagen, ob ich ein E, W, M oder eine 3 sehe (Jeweils ein E, dass in eine Richtung gekippt war.) Zwei mal rechts, einmal links, OK.

Farbsehen? Sie hält mir zwei Bilder vor, einmal eine 6, einmal eine 88, fertig.

Gehörtest: Kopfhörer auf, Ton rechts, ich hebe die rechte Hand, Ton links, ich hebe die linke Hand, fertig.

Zurück im Büro traf ich eine Französin, die ihren Führerschein in einer anderen Stelle hat übersetzen und beglaubigen lassen. Sie musste wieder gehen.

Meine Papiere wurden kontrolliert und ich bekam einen Bogen mit 100 Beispielfragen. Ich habe sie mir kurz angeschaut und mich währenddessen in die zweite Schlange gestellt. Mir wurden die Beispielfragen abgenommen und ich sollte mich vor einen Computer setzen.

Dort sollte ich 100 Fragen in 45 Minuten beantworten. Es gab jeweils drei Antworten zur Auswahl und es gab eine Chinesische "Weiter-" und "Zurück-" Taste. A, B und C waren umgekehrt zur Anzeige auf dem Computer angeordnet.

Mit 90 richtig beantworteten Fragen hat man bestanden. Die Fragen waren identisch mit denen auf dem Bogen, der zuvor ausgeteilt wurde nach von 20 Minuten und 92 beantworteten Fragen stoppte das Programm und es erschien ein "Congratulations!" auf dem Bildschirm.

Wieder anstehen, meine Papiere wurden dort eingetütet und ich wurde nach unten geschickt. Nummer ziehen, Papier abgeben zurück zur Kasse (15 RMB) wieder zum Schalter aber bald darauf wurde mir bereits mein Chinesischer Führerschein ausgehändigt.

Morgen werde ich vielleicht mal eine Runde mit Lisas Auto drehen, aber jetzt muss ich schlafen. Wan an!

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